Aktiv im Alter bleiben: Hohes Interesse an nachberuflicher Fortbildung

Das Interesse an der Fortbildungs- und Vernetzungsveranstaltung „Marktplatz der Möglichkeiten für die nachberufliche Zeit“ war hoch: Mehr als 50 Anmeldungen kamen von interessierten Privatpersonen, ehemaligen Teilnehmenden des Lehrgangs „Aktiv im Alter“, und auch von Vertreter:innen der Einrichtungen wie beispielsweise Pro Mente, Lebenshilfe und Hilfswerk. Das Thema ist offenbar von enormer Bedeutung für die Menschen. Die Veranstaltung als Teil des Projektes „Aktiv im Alter“ fand am 3.12.24 in St. Virgil statt. Im Mittelpunkt standen die Präsentationen erfolgreicher Projekte von Teilnehmenden der vergangenen „Aktiv im Alter“-Lehrgänge sowie die Kooperationsmöglichkeiten verschiedener Organisationen. Der nächste Lehrgang „Aktiv im Alter – gemeinsam gestalten“ findet ab Mai 2025 statt. Umgesetzt wird der Lehrgang von der Bildungsberatung und der Salzburger Erwachsenenbildung.

09.12.2024

Team des Projekts "Aktiv im Alter"

Veranstaltung trifft den Nerv der Zeit

Bis 2050 wird die Zahl der über 65jährigen Menschen in Salzburg von 21,6 % auf 33,4% anwachsen. Jene Menschen, die nicht mehr im Berufsleben stehen, müssen aktiv in die Gesellschaft miteinbezogen werden. „Aktiv im Alter“ berücksichtigt genau dieses Bedürfnis, wie die Projektleiterin Katrin Reiter ausführt: „Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, aktiv an allen Bereichen der Gesellschaft teilzunehmen und diese mitzugestalten.“

Für Bürgermeister Bernhard Auinger sind soziale Beziehungen und Teilhabe sogar ein „Menschenrecht“, betonte er bei der Begrüßung. Landtagsabgeordneter Mag. Karl Zallinger wies darauf hin: „Wenn uns die Eigenschaften Entdeckungslust und Neugierde im Leben begleiten, dann bleiben wir jung.“

Demenzprävention: Bildung macht 7% aus - Vortrag von Prof. Franz Kolland

Damit zu einem anderen gesellschaftlich relevanten Thema, das Ao.-Univ.Prof. Dr. Franz Kolland in seinem Vortrag „Lebenslanges Lernen für ein aktives Altern“ ausführte: die Demenzprävention. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mache die Genetik nur 55% aus – der Rest der Einflussfaktoren seien Lebensstil, also Umwelt, Beziehungen, Nahrung und Bewegung. Zusammengefasst: Man kann also selbst etwas für Demenzprävention tun. „Bildung ist mit 7% der größte Einzelfaktor für die Vorsorge“, sagt Kolland und weist darauf hin, dass „gelingendes Alter nicht einfach passiert. Es ist etwas, das erarbeitet und hergestellt werden muss!“

Marktplatz der Möglichkeiten für die nachberufliche Zeit – Projekte und Kooperationspartner

Einige Teilnehmende der vergangenen Lehrgänge „Aktiv im Alter“ präsentierten im zweiten Teil der Veranstaltung, dem Marktplatz, ihre erfolgreichen Projekte. Diese reichten zum Beispiel vom Lesekreis über Podcast, Meditationstreffen bis zum Erste-Hilfe-Kurs speziell für Seniorinnen und Senioren. Die meisten Projektideen drehten sich bisher also nicht nur um sich selbst – die Projektentwickler:innen wollen auch für andere etwas tun. Prof. Kolland freute sich, dass „Bildung Feuer entfachen kann“ – denn die Leidenschaft für die eigenen Projekte war in den Präsentationen sichtbar.

Anschließend stellten sich die Einrichtungen vor und zeigten, dass sie für mögliche Kooperationen  offen sind: Mit dabei waren die Digitalen Senior:innen, das Freiwilligenzentrum mit der Uni Salzburg, das Katholische Bildungswerk, die Öffentlichen Bibliotheken, die ok.Werkstatt, das Salzburger Bildungswerk, St. Virgil und die Uni 55-plus.

Dr.in Elisabeth Hechl, die das Projekt vor 10 Jahren in ihrer Tätigkeit für die Seniorenpolitische Grundsatzabteilung beim Sozialministerium initiiert hat, ist stolz auf die erfolgreiche Umsetzung und gratuliert den Beteiligten.

Zum Lehrgang „Aktiv im Alter – gemeinsam gestalten“

Ein eigenes Projekt zu entwickeln und umzusetzen: Das lernen die Teilnehmenden des Lehrgangs „Aktiv im Alter – Gemeinsam gestalten“, der bereits fünf Mal durchgeführt wurde und im Mai 2025 in den 6. Durchgang startet. Inhalte sind Bilder vom Alter, Teilhabe im Alter, Projektentwicklung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation. Die Teilnehmenden lernen Organisationen kennen, die offen für Kooperationen sind und erfahren, wie sie ihre Netzwerke auch für die Verwirklichung der eigenen Projektideen nutzen können.

Inkludiert sind auch Einzelcoachings, die den Teilnehmer:innen individuelle Unterstützung bieten, um ihre persönliche Ziele zu klären und ihre Projektideen weiterzuentwickeln.

Warum Projekte entwickeln?

Für Dr.in Danielle Bidasio, Lehrgangsleitung, können Projekte ein wichtiger Beitrag zu einem erfüllten Leben nach dem Beruf sein. Denn wer ein eigenes Projekt plant und umsetzt, probiert etwas Neues aus, kommt in Kontakt mit anderen und „schafft sich selbst eine Identität“.

Seit 2017 haben 57 Menschen den Lehrgang absolviert und 25 eigene Projekte entwickelt und teils wiederholt umgesetzt. Alle Projekte spiegeln die Vielfalt und Kreativität der Teilnehmenden wider und bereichern das Leben der Teilnehmenden, aber auch deren Umfeld. An den begleitenden Workshops und Veranstaltungen haben insgesamt über 200 Personen teilgenommen.

Projekte zum Mitmachen bzw. Kurse und Weiterbildungsangebote für die Generation 50plus gibt es auf dem zentralen Online-Portal www.aktivimalter.at

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Infobox:
Für wen:
Privatpersonen in der nachberuflichen Zeit sowie Vertreter:innen von Organisationen, die Projekte für die Lebensphase nach dem Beruf entwickeln wollen.
Inhalte: Teilhabe im Alter, Bilder vom Alter, Projektentwicklung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Präsentation
Start: Mai 2025
Wo: Salzburg
Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos
Lehrgangsleitung, Info & Anmeldung:
Dr.in Danielle Bidasio
lehrgang@aktivimalter.at

Der Lehrgang wird vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefördert und vom Land Salzburg sowie von der Wissensstadt Salzburg unterstützt. Umgesetzt wird der Lehrgang von der Bildungsberatung und der Salzburger Erwachsenenbildung in Kooperation St. Virgil, dem Katholischen Bildungswerk, dem Salzburger Bildungswerk, den Öffentlichen Bibliotheken, der Stadtbibliothek und der Universität Wien.

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